Damian Berschauer holt Silbermedaille beim Bundessichtungsturnier in Herne
Speyer/Herne. Die Bundessichtungsturniere der Männer unter 17 Jahre in Herne und der Frauen unter 17 Jahren in Holzwickede am vergangenen Samstag haben für die 14-16 jährigen Judoka einen ganz besonderen Stellenwert im Wettkampfkalender. Zum einen kann auf Bundesebene vor den Augen des Bundestrainers gezeigt werden, was in einem steckt, zum anderen besteht die Chance, sich der Konkurrenz, mit der auch im nächsten Jahr bei den Deutschen Meisterschaften U18 um die Medaillen gekämpft wird, zu stellen.
Als jüngster Jahrgang ging Damian Berschauer in der Gewichtsklasse -43kg an den Start und konnte sich die Silbermedaille sichern. Lediglich im Finale musste er sich dem Brandenburger Konkurrenten mit Ippon geschlagen geben. Nachdem er seinen ersten Gegner aus Hessen nach kurzer Kampfzeit mit einem Würgegriff zur Aufgabe gezwungen hatte, stand er im zweiten Kampf Mametyef aus Augsburg gegenüber. Gegen diesen hatte er vor zwei Wochen beim Adler Cup noch verloren. Lange Zeit war der taktisch geprägte Kampf ausgeglichen, keiner der beiden konnte eine Wertung erzielen. In der Verlängerung nach Ende der regulären Kampfzeit (Golden Score) erhielt der Augsburger seine dritte Bestrafung und Damian zog ins Halbfinale ein. Der Kampf um den Einzug ins Finale war ein Spiegelbild der Begegnung davor. Wieder keine Wurfwertung für beide Kämpfer, aber wieder schaffte es Damian, dass sein Gegner, diesmal aus Niedersachsen, im Golden Score die dritte Bestrafung erhielt, wodurch der Speyerer zum Sieger gekürt wurde. Der zweite Platz und die Silbermedaille sind Lohn für eine taktische und konditionelle Meisterleistung.
Maximilian Dietrich (-66 kg) kämpfte im mit 48 Kämpfern stark besetzten Teilnehmerfeld beherzt, konnte sich aber mit einem Sieg und zwei Niederlagen nicht behaupten und schied leider aus.
Bei den Frauen in Herne gingen bis 57 kg mit Carolin Dietrich und Alesia Büttner zwei Kämpferinnen an den Start. Die kürzlich von der 52 kg Klasse aufgerückte Carolin konnte leider nicht an ihre zwei Siege, die sie bei den Sichtungsturnieren im Frühjahr erzielt hatte, anknüpfen und schied nach einem Sieg und zwei Niederlagen aus.
Alesia verlor nach Wazaari Führung noch ihren ersten Kampf und musste in die Trostrunde. Hier gewann sie ihre nächsten vier Kämpfe teils souverän, bevor sie die Begegnung um den Einzug ins kleine Finale leider abgeben musste. Am Ende landete sie auf Platz 7 in einem Teilnehmerfeld von 37 Starterinnen, was angesichts der Tatsache, dass sie wie auch Caro zum jüngsten teilnahmeberechtigten Jahrgang gehört, mehr als respektabel ist.
Die ebenfalls 14jährige Jihane Rahmoun tat sich mit ihrem Ausflug in die Gewichtsklasse bis 63kg keinen Gefallen und schied nach zwei verlorenen Kämpfen aus.
Ihre ein Jahr ältere Schwester Amira (Jg. 2007) machte es in der Gewichtsklasse bis 70 kg besser und konnte drei Begegnungen für sich entscheiden, was ihr Platz 5 einbrachte.
Mit dem Gesamtergebnis konnten die beiden Trainer Nadine Lautenschläger und Volker Heyer zufrieden sein. Am Ende belegte der JSV Speyer Platz 14 in der Vereinswertung.
Am Tag nach den Wettkämpfen fand in Holzwickede noch das gemeinsame Deutschlandrandori unter den Augen von Bundestrainer (U18) Christopher Schwarzer statt. In zwei Trainingseinheiten konnten die Speyerer nochmals mit ihren Konkurrenten trainieren und Techniken ausprobieren.
Dem JSV wird am 23.11.22 auch die Ehre zuteil, dass Bundestrainer Schwarzer das Stützpunkttraining in Speyer besuchen und sich ein direktes Bild von den Nachwuchstalenten vor Ort machen wird.
Text und Bild: Judo-Sportverein Speyer, Mira Hofmann