Was bedeuten die leeren Stühle vor dem Dom?
Speyer. Die Speyerer Gastronomen kämpfen ebenso mit der Corona Krise wie viele andere Wirtschaftszweige. Während aber in einigen Branchen die Vorgaben langsam gelockert werden und es zumindest eingeschränkte Verdienstmöglichkeiten gibt, sehen die Gastwirte noch keinen Silberstreif am Horizont. Lediglich außer Haus Verkauf mit Abholung ist im Moment möglich.
Dabei wäre in vielen Betrieben eine Öffnung mit Abständen machbar. Für diese Wiedereröffnung protestierten mit leeren Stühlen als Sinnbild für die Misere vor dem Dom folgende Teilnehmer:
- Wirtshaus am Dom
- La Fontanella die Capri
- Currysau
- Gasthaus zum Domnapf
- Domhof
- Ratskeller
- Alter Hammer
- Avantgarthe
- Cafe am Museum
- Philipp Rumpf
- De Vico
- Halbmond
- Eis Café Roma
Ihre Forderungen lauten:
- Ein klarer Fahrplan für die Wiedereröffnung unserer Betriebe
- Einführung dauerhafter Mehrwertsteuer von 7% für das Gastgewerbe
- Aufstockung von Zuschüssen (bemessen an Steuererklärungen, um ehrlich wirtschaftenden Gastronomen gerecht zu werden)
- Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80% (nicht erst in sieben Monaten) und Einführung für unsere Azubis
Organisiert wurde der Protest von Jürgen Wessa, dem Inhaber des Wirthauses am Dom. Gegenüber dem Speyer Kurier formulierte Heike Wessa: "Der Haushalt ist gemacht, die Wäsche gebügelt und mein Mann ist mit der Renovierung des Forsthauses zur Isenach fast fertig - jetzt kann es wieder losgehen!"
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler besuchte die Anwesenden, um ihr Verständnis für die schwierige Situation zu bekunden. Sie könnte sich eine andere Vorgehensweise bezüglich der Gastronomie vorstellen, was leider aber außerhalb ihrer politischen Kompetenz liegt. "Gerade in der Außengastronomie könnte eine kurzfristige Lösung zu einer deutlichen Verringerung der pekuniären Probleme sorgen." Sie hoffe jedoch, daß kurzfristig entsprechende Verordnungen erlassen werden.
Die Protestierenden zeigten sich erfreut über den Besuch, das Verständnis und die moralische Unterstützung von Oberbürgermeisterin Seiler. Text: bk Bild: pem