Weihnachts- und Neujahrsgrußwort 2022/2023

von Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises

Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein weiteres von Krisen geprägtes Jahr liegt hinter uns. Nachdem seit über zwei Jahren die Themen Corona und Impfen dominiert haben, kam Ende Februar noch der Ukraine-Krieg hinzu, dessen Auswirkungen auf uns alle enorm sind. Bezüglich Corona können wir inzwischen optimistischer sein, was ein baldiges Ende der Pandemie betrifft: Die Impfstoffe sind wirksam und schützen in vielen Fällen vor einem schweren Verlauf von Covid-19.

Hoffen kann man indes nur – auch wenn es zugegebenermaßen schwerfällt – auf ein schnelles Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Das Leid, das dort sowohl durch die Zerstörung der Infrastruktur als auch der unfassbaren Beschüsse von Wohngebieten herrscht, ist kaum zu ertragen. Die Folgen dieses Kriegs haben wir im Laufe dieses Jahres nicht nur in Europa und in Deutschland, sondern auch in unserer Rhein-Neckar-Region vor Ort mitbekommen.

Zahlreiche Menschen aus der Ukraine machten sich auf die Flucht und auch wir im Landratsamt mussten in Windeseile wieder unsere Kapazitäten für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen hochfahren. Keine Frage: Diese Flüchtlingskrise, von der Dimension her sogar noch größer als 2015/2016, stellt uns als Gesellschaft vor große Herausforderungen. Ein Lichtblick war für mich daher in diesem Jahr die Bereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger im Kreis, geflüchtete
Menschen aus der Ukraine privat bei sich aufzunehmen.

Wir müssen in solchen Zeiten als solidarische Gemeinschaft zusammenstehen. Ich bitte alle Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis eine größere Immobilie zur Verfügung haben, herzlich um ihre Mithilfe, damit wir den Flüchtlingen Schutz
und zumindest ein Stückchen Normalität bieten können.

Die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine haben uns zudem schmerzhaft vor Augen geführt, wie abhängig wir immer noch von fossilen Energieträgern sind. Wir befinden uns in einer Energiekrise, die unser tägliches Handeln begleitet.
Somit gilt es noch mehr als ohnehin schon, möglichst effizient mit den energetischen Ressourcen umzugehen. Sowohl im privaten Bereich als auch im öffentlichen Sektor sollten wir daran arbeiten, den Energieverbrauch so gut wie möglich
zu reduzieren. Wenn jeder von uns seinen Beitrag leistet, können wir durch die Summe kleinerer Maßnahmen Großes bewirken!

Der Rhein-Neckar-Kreis kümmert sich übrigens nicht erst seit diesem Jahr um den Klimaschutz. Vielmehr steht er schon seit mehr als einem Jahrzehnt ganz oben auf unserer Agenda – inzwischen auch fest verankert als strategisches Ziel.
Wir haben uns als Kreisverwaltung das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 eine klimaneutrale Verwaltung zu sein.

Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung Klimaschutz zwischen dem Kreis und allen 54 Kreiskommunen in diesem Sommer haben wir nun kreisweit Ziele und Maßnahmen im Klimaschutz verbindlich festgelegt.

Aber, und hier möchte ich transparent und ehrlich zu Ihnen sein: Der Weg hin zu immer mehr erneuerbaren Energien wird das Landschaftsbild auch im RheinNeckar-Kreis verändern. Ich bin der festen Überzeugung, wir brauchen auch in
unserem Landkreis Windräder, wir brauchen großflächige Freiflächenphotovoltaikanlagen und wir müssen auch die Chancen der Tiefengeothermie nutzen, um zum Beispiel die Fernwärmeversorgung auch in Kommunen des Kreises klimaneutral zu gestalten.

Während dies noch Zukunftsmusik ist, haben wir als Konzern Rhein-Neckar-Kreis in diesem Jahr erneut etliche Projekte auf den Weg gebracht oder realisiert. Exemplarisch dafür seien für unsere GRN-Kliniken der im Frühjahr eingeweihte
Neubau der Urologie in Eberbach genannt. Ein weiteres millionenschweres Vorhaben ist die Steinsberg-Schule, die in Sinsheim neu gebaut wird. Hier haben wir den Klimaschutz gleich mitgedacht, denn die neue Schule wird ein Passivhaus
Plus Standard Gebäude in Holzbauweise mit begrüntem Flachdach samt Photovoltaik-Anlage sein.

Liebe Kreiseinwohnerinnen und Kreiseinwohner,

die erwähnten Themen sind nur ein kleines Abbild der Fülle von Aufgaben und Projekten, die wir bei uns im Landratsamt sowie in den kreiseigenen Gesellschaften im schon bald abgelaufenen Jahr 2022 abgearbeitet haben.
Trotz der eingangs erwähnten Herausforderungen ist mir eines wichtig: Lassen Sie uns gemeinsam hoffnungsvoll und optimistisch in die Zukunft blicken.

Ich lade Sie schon jetzt ganz herzlich zu einem besonderen Geburtstag ein: Der Rhein-Neckar-Kreis wird im Jahr 2022 nämlich 50 – und wir werden dieses Jubiläum mit einigen Veranstaltungen gebührend feiern! Infos hierzu finden Sie unter www.rhein-neckar-kreis.de/50jahre.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest verbunden mit den besten Wünschen für ein glückliches und gesundes neues Jahr 2023!

Herzliche Grüße

Stefan Dallinger
Landrat des Rhein-Neckar-Kreise