Viel erreicht – große Ziele für die Zukunft
von Franz Gabath
Böhl-Iggelheim. „Endlich wieder“ fand doch der letzte „richtige“ Neujahrsempfang 2020 statt. 2021 gab es coronabedingt eine digitale Ausgabe und 2021 wurde der Neujahrsempfang in einen Frühlingsempfang umgetauft. Auch deshalb war dieses Jahr der Neujahrsempfang der Gemeinde Böhl-Iggelheim, in der „guten Stube“ von Böhl-Iggelheim, der Wahagnieshalle, gut besucht.
So konnte Bürgermeister Peter Christ(CDU) eine große Zahl Bürgerinnen und Bürgern, Vertreter der Vereine und der Kirchen begrüßen. Wie schon seit Jahren war die Reihe der Gäste aus Landes- und Kommunalpolitik sehr lang. Hier sei als Synonym nur der aus Böhl-Iggelheim stammende Landtagsabgeordnete der CDU, Johannes Zehfuß, genannt. Der Neujahrsempfang der Gemeinde Böhl-Iggelheim übt, ob seines bunten, unterhaltsamen Programms, einen besonderen Reiz aus – ist eben ein Anziehungspunkt .
Leider war es dieses Jahr nicht möglich, wie in all den Jahren vorher, eine größere Delegation der Partnergemeinde aus Wahagnies aus Frankreich zu begrüßen. Die Rede von Bürgermeister Monsieur Alain Bos wurde per Videobotschaft, mit deutscher Übersetzung, übertragen. Alain Boss wünschte Frieden und Glück für die Bewohner beider Gemeinden.
Persönlich begrüßt wurden die Gäste von Bürgermeister Peter Christ, seiner liebenswerten Gattin, sowie Schornsteinfegermeister ClausLang. Jeder Besucherin und jedem Besucher wurde ein kleines Präsent überreicht.
Beim Rückblick auf 2022 spannte Bürgermeister Peter Christ einen Bogen von der großen Weltpolitik - Krieg in der Ukraine zur örtlichen Politik. Die örtliche Lage war von verschiedenen Baumaßnahmen geprägt. Die Straßenerneuerungen wurden und werden nach Plan fortgesetzt. Straßensanierungen sind abgeschlossen, oder werden planmäßig fortgeführt. Die Erweiterung der Grundschule in Böhl ist abgeschlossen und die Verbesserungen an der Jakob-Heinrich-Städelschule in Iggelheim werden in Angriff genommen. Hier ist auch der Einbau einer neuen Heizungsanlage, wie auch in der Kita Storchennest, notwendig. Das Außengelände am Jugendzentrum soll verbessert und neu gestaltet werden. Die Wahagnies - Halle bekommt eine neue Beleuchtung und am Bahnhof werden zusätzliche Fahrradboxen installiert. Am Wertstoffhof sind Verbesserungen geplant und das gesamte Kanalnetz wird untersucht, um ein Schadensregister zu erstellen, nach dem die Sanierungsarbeiten durchgeführt werden sollen. Die Sanierungsarbeiten der Technik an der Kläranlage sind im Zeitplan. Die Gesamtkosten hierfür und für die Gesamtsanierung betragen 14 Millionen Euro. Mit der Deutschen DigaNetz wurde ein Vertrag geschlossen, bei ausreichender Beteiligung der Bevölkerung soll der gesamte Ort mit den Hausanschlüssen mit Glasfaserkabel zu bestückt werden. Die Freiwillige Feuerwehr erhält eine neues Drehleiterfahrzeug und auch die First Responder einen neuen Einsatz-PKW. Hier erwähnte Peter Christ die 93 Einsätze der Feuerwehr und die 1909 Einsätze der First Responder zum Wohle der Böhl-Ingelheimer Bevölkerung.
Leider werden Grundsteuer und Gewerbesteuer durch Vorgaben der Landesregierung steigen müssen, betonte der Ortschef bedauernd. Die finanzielle Gesamtlage ist aber mehr mehr als positiv. Die Gesamtschuldenlast beträgt 24 750 €, d.h. 38,02 € pro Einwohner – einmalig niedrig im Kreis. Ob der spontane Ausruf eines Bürgers aus den Reihen der Karnevalisten „die bezahle ich nachher sofort“ auch in die Tat umgesetzt worden ist nicht bekannt.
Wie jedes Jahr wurde den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern ein buntes, unterhaltsames Rahmenprogramm geboten. Besinnliche Glück- und Segenswünsche für 2023 überbrachte Claus Lang, als Schornsteinfeger der personifizierte Glücksbringer. Für die Kirchen überbrachte der evangelische Pfarrer, Markus Diringer, Glück- und Segenswünsche.
Der Musikverein Musketiere aus Böhl, unter der Stabführung von Damian Gernert, umrahmte in gekonnt gewohnter Weise mit schmissigen und konzertanten Weisen die einzelnen Programmpunkte des Neujahrsempfang angemessen, durch den Hans Simon routiniert und amüsant führte. Der Modern Chor der Sängervereinigung Iggelheim , Sandy Lane, mit seinem Chorleiter Christian Wohlert, hatte einen bunten Strauß von Liedern mitgebracht
Tanzmariechen Tina Sauer von den Böhler Hängsching, sowie die Rehbachnixen der Igg´lemer Bessem tanzten sich in die Herzen des applausfreudigen Publikums.
Eine weitere Würze und Höhepunkt, der Veranstaltung waren, wie schon seit Jahren, die Auftritte der beiden Karnevalvereine im Ort.
Die „Böhler Hängsching“ machten mit ihrer Präsidentin, Annette Melzer, sowie Prinzessin Nina III. ihre Aufwartung. Die „Igglemer Bessem“ führte Präsident Kurt Hauck, den alle Welt nur Kutte nennt, (er wird mirs diesmal verzeihen), mit ihrer Lieblichkeit, Saskia I. an.
Wie in den vergangenen Jahren auch, wurden dem Bürgermeister durch die Karnevalisten besondere Überraschungen zu teil. Die „Igglemer Bessem“ waren dieses Jahr in ihrer Jubiläumskampagne , 66 Jahre, federführend. Und die Bessem mit ihren einfallsreichen Präsidenten Kurt Hauck, sind immer für besondere Überraschungen gut. In Anspielung an den, na sagen wir mal, besonderen Fassbieranstich des Bürgermeisters an der Eröffnung der Iggelheimer Kerwe, durfte Peter Christ ein 50 Liter Bierfass anzapfen.. Aber so sehr sich der Ortschef auch mühte, ohne Holzhammer „den rühre ich nicht an“ ,er konnte dem, wie sich dann herausstellte, leerem Fass, keinen Gerstensaft entlocken. Die dann von Kurt Hauck aus einem Karton hervor gezauberte 5 Literdose konnte Peter Christ dann doch entleeren.
Damit aber nicht genug. Der Bürgermeister wurde in Anspielung an die niedrigen Temperaturen, die wegen der Energiekrise in den Büros der Gemeindeverwaltung herrschen sollen, kleidungsmäßig mit Socken, Gamaschen, Jacke und eine Mütze, welche, dank Sehschlitzen auch übers Gesicht gezogen werden kann, ausstaffiert. Wie jedes Jahr lies der humorvolle Ortschef all dies klaglos über sich ergehen. Und er übergab dann den Rathausschlüssel an die Bessem-Regentin Saskia I. und die mit 111 € gefüllte Gemeindekasse zur sorgfältiger Verwahrung an Kurt Hauck.
Zum Abschluss wurden den Besuchern Sekt, Brezeln und Neujahrsweck geboten, dankbar angenommen, gereicht von den netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung.
Bilder: fg