mein Zuhause - bereits zum sechzehnten Mal in Speyer!

Heute wurde die Bau- und Immobilienmesse von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler eröffnet

v.l.: Svenja Munz, Stefanie Seiler und Hans-Joachim Ritter

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler

Hans-Joachim Ritter

Nachfolgend einige Stände der Aussteller

Speyer. Svenja Munz vom Veranstalter Mattfeldt & Sänger Marketing und Messe AG betonte, wie sehr sie sich freue, das diese Messe in Speyer so gut angenommen wird und ein echtes Highlight für alle Interessenten darstellt. Sie bedankte sich bei den Ausstellern, die auch in diesem Jahr wieder zahlreich erschienen sind und bei der Sparkasse Vorderpfalz, die als Messepartner unterstützt.

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler wies darauf hin, das sich die Rahmenbedingungen der Messe in allen Jahren nicht verändert haben. Nach wie vor ist es wichtig - und in diesen Zeiten noch wichtiger als bisher - sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung von Altbauten auf nachhaltiges Bauen zu setzen. Prof. Dr. Gottfried Jung hat bereits vor vielen Jahren und fortlaufend auf die Wichtigkeit dieses Themas hingewiesen. Firmen aus Nah und Fern beteiligen sich auch in diesem Jahr wieder gerne und informieren Verbraucherinnen und Verbraucher über die verschiedensten Themen. Wie können wir nachhaltiger und umweltfreundlicher bauen? Diese Frage stellt sich auch für die Stadt Speyer, die weiteren Wohnraum schaffen möchte. Ich wünsche den Ausstellern viele gute Gespräche und volle Auftragsbücher; damit schloß Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler ihre Ansprache.

Hans-Joachim Ritter, der Vorsitzende der EnergieAgentur Speyer-Neustadt/Südpfalz, hob einige Leuchttumprojekte der EnergieAgentur, die in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen feiert, hervor. In Zusammenarbeit mit der Stadt Speyer wurde das Quartier Normand nach Umweltgesichtspunkten umgebaut und saniert. Beim Bauprojekt Alter Schlachthof entstand in Gemeinschaftsarbeit mit den Stadtwerken Speyer eine Neubausiedlung in Niedrigenergie-Bauweise, die seit April 2005 mit einem Nahwärmenetz auf Basis von Sonne und Erdgas versorgt wird. Ebenso wurden in der Pfalz mehr als 30 Windanlagen realisiert. Ich freue mich, das es wieder gelungen ist, diese Messe auf die Beine zu stellen, denn bei Neubauten muss unbedingt mehr Wert auf erneuerbare Energien gelegt werden. Das ist die große Herausforderung für die Zukunft.

Wer sich noch einmal den Artikel anschauen möchte, der im Vorfeld der Messe veröffentlicht wurde und mehr über die Aussteller verrät - hier der Link: https://www.speyer-kurier.de/kuriere/wirtschafts-kurier/artikel/wer-sich-ein-zuhause-schafft-steht-oft-vor-vielen-fragezeichen-2

Ausführliche Informationen zur Messe und zu den Vorträgen gibt es online unter:
www.meinzuhause.ag/Speyer

Datum 04. - 05.02.2023
Veranstaltungshalle Technik Museum Speyer – Eventhalle Hangar 10
Straße Am Technik Museum 1
67346 Speyer

Öffnungszeiten Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr

Text: bk; Foto: pem

Wir danken Hans-Joachim Ritter, dem Vorsitzenden der EnergieAgentur Speyer-Neustadt/Südpfalz für seine Rede. Es gilt wie immer das gesprochene Wort:

Eröffnung der Energie- und Baumesse Speyer 2023 „meinZuhause“ am 4. Februar 2023 im Technik Museum Speyer

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Seiler, sehr geehrte Frau Munz, sehr geehrte Ausstellerinnen und Aussteller, meine sehr geehrten Damen und Herren,

namens der EnergieAgentur Speyer-Neustadt/Südpfalz heiße ich Sie zur 16. Bau-,Energie- und Baumesse Speyer „meinZuhause“ herzlich willkommen.

In diesem Jahr dürfen wir ein Jubiläum feiern: Denn vor 20 Jahren hat die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. zum 1.4.2003 das Projekt EnergieAgentur Speyer-Neustadt/Südpfalz gegründet, um mit kompetenten und innovativen Partnern beispielhafte Pilotprojekte im Bereich der energetischen Gebäudesanierung und der Erneuerbaren Energien zu realisieren. Herausragend wegen ihrer Größe waren beispielsweise  die energetische Sanierung der Gebäude der ehem. Kaserne „Normand“ in Speyer aufgrund eines regenerativen Energiekonzepts für das gesamte Quartier, die PV-Anlage der Stadtwerke Speyer (SWS) auf der ehem. Hausmüll-Deponie „Nonnenwühl“ sowie die solarthermische Anlage der SWS im Bereich des alten Schlachthof-Geländes. Die zahlreichen Windkraftanlagen in der Südpfalz wurden durch unsere EA-Netzwerkpartner JUWI und SWS errichtet. Auch konnten wir im Rahmen unseres Netzwerk-Projekts „grEEN-Palatina“ 10 große energieverbrauchende Unternehmen der Region im Hinblick auf die Energieeffizienz coachen. Wir führten Energiewettbewerbe durch und schließlich die jährliche Energiemesse.

Ich freue mich, dass es erneut gelungen ist, mit unserem bewährten Partner Mattfeldt & Sänger Marketing und Messe AG diese Messe auf die Beine zu stellen, zumal der Beratungsbedarf seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine riesig angestiegen ist.

Etwa die Hälfte der Bestandsgebäude in Deutschland werden mit Gas beheizt und ungefähr ein Viertel mit Öl.  Die große Herausforderung der Zukunft besteht jetzt darin, die Gebäude auf Erneuerbare Energien umzustellen. Für alle jetzt neu zu planenden und zu bauenden Gebäude sollte es selbstverständlich sein, zu 100 % auf Erneuerbare Energien zu setzen, z.B. auf PV mit Wärmepumpe. Gut wäre auch an ein kommunales Wärmenetz, soweit vorhanden, anzuschließen, das mit Strom- und Wärmespeicher auf Basis der Erneuerbaren Energien betrieben wird.  Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine mit der Folge, dass der Gas- und Ölhahn zugedreht wurde, hat uns mit einem Schlag vor Augen geführt, wie abhängig wir geworden sind. Es genügt allerdings nicht, dass sich nur die privaten Bauherren bewegen. Auch der Staat, die Politik, muss jetzt aus dem Langsam-Modus in einen Schnellmodus überwechseln. Wie wollen wir die Klimaneutralität erreichen, wenn alles so langsam geht? Es genügt auch nicht, die PV- und Windkapazitäten weiter auszubauen. Sonne und Wind sind als Energiequellen nicht grundlastfähig. Selbst wenn eine rechnerisch ausreichende Strommenge aus erneuerbaren Energien erzeugt werden würde, wäre ohne Speicherung eine zuverlässige Energieversorgung auf Dauer nicht möglich. Es gibt noch nicht einmal ein Konzept, wie die Energiewende praktisch umgesetzt werden kann. Für die fossilen Energien verfügt Deutschland über Vorratslager, die eine Versorgungssicherheit von mehreren Monaten gewährleisten können. Aber für Strom, der diese Energieträger zu 100 % ersetzen soll, haben wir nicht einmal eine Speicherkapazität von einer Stunde. Und wir haben kein Konzept dafür, wie solche Speicher aussehen und in die Versorgungsnetze integriert werden könnten. Solche Speicher sind anderswo bereits in Betrieb, aber leider nicht in Deutschland.

Die beste Energie ist die eingesparte Energie. Deshalb ist es richtig, dass man beim Gasentlastungspaket von 80 % des Vorjahresverbrauchs ausgeht, um die Bevölkerung zur Energieeinsparung anzuregen.

Zur raschen Umsetzung der Energiewende gibt es keine Alternative.

Ich wünsche gute Beratungen und volle Auftragsbücher bis zum Ende der Messe.

Die 16. Messe „meinZuhause“ Speyer ist hiermit eröffnet.